Heilpflanzenwissen

Auf dieser Seite finden Sie Interessantes zu ausgewählten einheimischen Heilpflanzen, ihren Anwendungsmöglichkeiten und Rezepturen für leicht herzustellende Köstlichkeiten, sortiert nach den Jahreszeiten.

Die Seite wird sich im Jahresverlauf füllen.

Frühling

Der Frühling ist die Zeit der vitalisierenden Heilkräuter. Mit neuer Lebenskraft schieben sich u.a. Bärlauch, Beifuß, Brennnessel, Gänseblümchen, Giersch, Löwenzahn, Knoblauchrauke, Schafgarbe, Scharbockskraut, Vogelmiere und Wermut ans Licht und verwöhnen uns mit ihrem besonderen, erfrischen Geschmack und ihrer vitalisierenden und allgemein wohltuenden Bitterkeit bzw. Schärfe.

Die Natur bietet uns alles, was wir für eine erfrischende Frühjahrskur und gegen Frühjahrsmüdigkeit brauchen. Die Sonnenstrahlen und das besondere Frühlingsgrün und -licht locken uns hinaus und beschenken uns reich - mit Pflanzenschätzen und Vitamin D.

Auch Wurzeln können im Frühjahr noch geerntet werden, so lange die Pflanzen ihre Kraft in den Wurzeln "halten" und noch nicht neu austreiben.

Viele einheimische Bäume bieten uns ihre Blüten oder ihr junges Grün zur Bereicherung unseres Speiseplanes und zur Förderung unserer Gesundheit, z.B. die Birken, Buchen, Eichen, Eschen, Fichten, Kastanien, Kiefern, Linden, Schlehen, Tannen, Walnuss oder der Weißdorn.  

Rezepte

Fichten-, Tannenhonig:
Frische Fichten- und/oder Tannenspitzen in ein leeren Honigglas zu 3/4 füllen und mit flüssigen Bio-Honig "übergießen". 
So lange nachfüllen, bis alle Spitzen gut bedeckt sind.
Für mindestens 4 Wochen warm und sonnig stellen, Glas immer wieder umdrehen (Glas auf einen Unterteller stellen).
Über ein grobes Sieb abseihen und in Gläser füllen.
Wirkung: wohltuend, wärmend, husten- und schleimlösend, auswurffördernd
Anwendung:unterstützend bei Husten, Grippe, Erkältung

Bitterpulver:
Bitterkräuter sammeln, trocknen (als Strauß oder bei niedriger Temperatur und offener Tür im Backofen) und anschließend mahlen, z.B. in einer Kaffee- oder Kräutermühle.
Verwendung: 
als Gewürz zu Salat, in Brotmischungen, Kartoffel- und Gemüsegerichten, in Frischkäse oder Quark oder direkt auf's Brot.

-> Bitterkräuter (Auswahl):
Bärlauch, Beifuß, Brennnessel, Gänseblümchen, Giersch, Gundelrebe/Gundermann, Hopfenspitzen, Knoblauchrauke, Löwenzahn, Sauerampfer, Schafgarbe, Spitzwegerich, Vogelmiere, Wermut

Herbst

Mythologie

Im Herbst stärkt sich die Große (schwarze) Göttin für ihren Gang in die Unterwelt. Hier wird sie zur Wintersonnenwende das Sonnenkind gebären. In der germanischen Mythologie war dies Göttin Tamfana oder Nerthus, in der griechischen Mythologie Persephone.

Heilpflanzen des Herbstes

Herbst ist Wurzelzeit und er beschenkt uns reich: Alant, Baldrian, Beinwell, Brennnessel, Eibisch, Engelwurz, Klette oder Löwenzahn, um nur einige zu nennen. An einem trocknen Tag sind sie gut zu ernten und werden abgebürstet, bei Bedarf auch gewaschen, und in kleine Scheiben oder Würfel geschnitten. Es empfiehlt sich, die Wurzeln ungetrocknet zu schneiden, da einige im trocknen Zustand hart wie Holz werden und mit einem Küchenmesser kaum noch zu zerschneiden sind.

Auch ein reichhaltiges Angebot an Früchten wie Hagebutten und Hopfen oder Beeren wie Berberitze, Eberesche, Holunder, Sanddorn, Wacholder oder Weißdorn bietet er uns dar.

Zu den Heilpflanzen, deren Blätter (und Blüten) auch im Herbst geerntet werden können, gehören Beifuß, Braunelle, Brennnessel, Franzosenkraut, Gänseblümchen, Gundelrebe, Löwenzahn, Minze, Schafgarbe, Vogelmiere, Wegerich und Wermut.

Rezepte

Hagebuttensalz und Kernlestee: 
Nehmen Sie grobes Meersalz und füllen dieses abwechselnd mit frischen, vorher entkernten, klein geschnittenen Hagebuttenschalen in ein Glas. Das Salz trocknet die Schalen. Die Feuchtigkeit der Schalen kann das Salz gelblich-orange färben. Gegebenenfalls müssen Sie etwas Salz im Verlauf des Trocknungsprozesses dazu geben. Nach der Trocknung füllen Sie das Hagebuttensalz in eine Salzmühle oder mahlen es passend für Ihren Salzstreuer.

Werfen Sie die Kerne vom Hagebuttensalz nicht weg, sondern füllen diese z.B. in ein Metallsieb und schütteln dieses so lange hin und her, bis die kleinen Härchen sich von den Kernen getrennt haben. Entweder fallen sie durch die Maschen des Siebes oder sie verbinden sich zu Knötchen, die Sie leicht raussammeln können. Aus den Kernen können Sie einen leckeren und gesunden Kernlestee bereiten. Dazu weichen Sie 2 Esslöffel der Kerne über Nacht ein und lassen diese dann in 500ml Wasser ca. 30 Minuten (bis der Tee eine rote Färbung hat) köcheln. Seihen Sie den Sud ab und genießen Sie. Kernlestee wirkt unterstützend bei Blasen- und Nierenproblemen, bei Rheuma oder zur Blutreinigung.

Winter

Auch im Winter können wir einige Schätze in der Natur finden, wie z.B. dauerhafte Blatt- und Blühkräuter, von denen einige "einfach" unter der Schneedecke verharren und mit der Schneeschmelze wiedererwachen. Zu den dauerhaften Blatt- und Blühkräuter, die wir auch im Winter finden können, gehören u.a. Brennnesseln, Gänseblümchen, Gundelrebe, Klee, Labkraut, Löwenzahn, Nelkenwurz, Pfennigkraut, Sauerampfer, Spitzwegerich und Vogelmiere. 

Winterzeit ist aber vor allem die Zeit der frostsüßen Beeren: Berberitze, Eberesche, Hagebutte, Sanddorn, Schlehe, Wacholder oder Weißdorn erwarten uns. Geerntet nach dem ersten Frost haben sie einiges ihrer Bitterkeit in Süße umgewandelt.

Rezepte

Wacholdersirup:
Eine Handvoll Wacholderbeeren zerquetschen/anmörsern und mit 750ml kochendem Wasser übergießen und über Nacht stehen und ausziehen lassen. 
Am nächsten Tag den Beerensud langsam erhitzen, die Beeren abseihen, Naturzucker einrühren und köcheln lassen bis ein honigartiger Sud entstanden ist. 
In saubere Schraubgläser oder -flaschen füllen.
Wirkung: wärmend, beruhigend bei Entzündungen im Verdauungssystem, hustenlisternd, stoffwechselanregend

Heilpflanzenbilder

Nachfolgend finden Sie eine kleine Auswahl an eigenen Fotos von Heilpflanzen, die Ihnen eine kleine Anregung zum Sammeln geben und Ihre Neugier auf unsere heimischen Heilpflanzen wecken möchten.

Bitte sammeln Sie achtsam, nehmen Sie nur so viel, wie Sie wirklich benötigen und "ernten" Sie nicht komplette Zweige, Äste oder Pflanzen leer. Bedenken Sie, dass alle Pflanzen eine wichtige Funktion im Ökosystem haben, als Nahrungsquelle für viele Tiere und auch als "Zuhause" für viele Insekten  dienen.

Heilpflanzen des Frühlings

Heilpflanzen des Herbstes

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